Astrolabium

Astrolabium

Inventarnummer: R.1104
Material/ Maße: Messing; Durchmesser 12 cm
Datierung: 14. Jahrhundert

Das Astrolabium ist ein astronomisches Messinstrument, das seit der Antike und bis in die Neuzeit unter anderem zur Navigation und Zeitbestimmung eingesetzt wurde. Durch drehbare Scheiben, Zeiger und Skalen konnte die Stern- und Sonnenhöhe gemessen und damit Zeit und Himmelsrichtungen bestimmt werden. Unser Astrolabium wird in das 14. Jahrhundert datiert. Es ist ein Dokument mittelalterlicher Wissenschaft.

Das nicht mehr vollständige Instrument – es fehlen Regel und Alhidade – besteht aus Mater, Einlegscheibe und Spinnennetz. Es gehört zum alten Bestand des Museums. Die Erfahrung legt nahe, dass es zusammen mit den Globen aus der Ratsbücherei an das Museum gelangt ist, so dass anzunehmen ist, dass es ursprünglich aus dem Michaeliskloster stammt.

Astrolabien sind Messgeräte, die vorwiegend für astronomische Zwecke ersonnen sind. In einer Scheibe mit erhöhtem Rand, der in 360 Grad geteilt ist, liegen eine oder mehrere für verschiedene Polhöhen eingerichtete Tafeln mit der Projektion des Himmelsgewölbes und das Spinnennetz, dessen Auswüchse die wichtigeren hellen Sterne markieren.

Die Rückseite der Scheibe – oder Mater – ist ebenfalls typisch eingerichtet. Der Rand ist viermal in 90 Grad geteilt, dann sind der Tierkreis und die Monate angegeben. In der Mitte ist eine Skala für Höhenmessungen, das Schattenquadrat. Für den Gebrauch besaß das Gerät auf der Vorderseite ein Lineal – die Regel –, auf der Rückseite ebenfalls eines – die Alhidade – mit zwei Absehen. Beide Lineale waren um den Mittelpunkt drehbar.

(Ulfert Tschirner/ Gerhard Körner †)

Literatur: Zinner, S. 135 ff.

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