Kleine Museumsgeschichte

Das Museum Lüneburg blickt auf eine lange Geschichte zurück, deren Wurzeln bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen. Das erste Lüneburger Museum war das 1791 gegründete Museum der Ritterakademie. Deren Sammlung diente dem Unterricht der Adligen, die in der Akademie auf ein Universitätsstudium vorbereitet wurden. Die Ritterakademie wurde 1850 aufgelöst, die Sammlungen zwischen verschiedenen Institutionen aufgeteilt. Die in Lüneburg verbleibenden Teile wurden zwischen einem Altertumsverein und einem Naturwissenschaftlichen Verein aufgeteilt, die beide eigens zur Aufbewahrung der Sammlungsstücke gegründet wurden.

Seit dieser Zeit wurden die naturkundliche und die kulturhistorische Sammlung eigenständig betreut, verbunden mit dem Wunsch nach einer angemessenen Präsentation. In einer gemeinsamen Planung und Finanzierung realisierten der Naturwissenschaftliche Verein und der aus dem Altertumsverein hervorgegangene Museumsverein für das Fürstentum Lüneburg den ersten eigenen Museumsbau in Lüneburg. 1891 wurde das Museumsgebäude an der Wandrahmstraße eingeweiht. Die kulturgeschichtlichen Sammlungen wurden zunächst in den beiden unteren Geschossen, die naturkundliche Sammlung im Obergeschoss ausgestellt.

Das Bombardement Lüneburgs im Zweiten Weltkrieg, bei dem das Museum am 22. Februar 1945 durch Brandbomben getroffen wurde, erzwang einen Neuanfang, zumal neben zwei Dritteln des Gebäudes auch ein großer Teil der Sammlungen, insbesondere im Bereich der naturkundlichen Sammlung, zerstört war. Während die kulturhistorische Sammlung weiterhin an der Wandrahmstraße präsentiert wurde, ging die naturkundliche Sammlung 1959 beim Brand im Alten Kaufhaus vollends verloren.

Die Museumslandschaft in Lüneburg veränderte sich in den 1980er Jahren durch die Gründung des Ostpreußischen Landesmuseums, des Deutschen Salz­museums und durch die Neueinrichtung des Naturmuseums Lüneburg grundlegend. Die seit dem Neubau von 1970 nahezu unveränderte Ausstellungspräsentation im Museum für das Für­sten­tum Lüne­burg wurde zunehmend als veraltet wahrgenommen. 2007 begannen deshalb die Planungen für eine zeitgemäße Neuaufstellung der kulturgeschichtlichen und naturkundlichen Sammlungen, die im neu gegründeten Museum Lüneburg wieder zusammengeführt wurden. Als weite­rer Partner kam die Stadt­archäo­logie Lüneburg hinzu. Am 1. März 2015 wurde das Museum Lüneburg eröffnet.