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Was´ los, Deutschland!? Ein Parcours durch die Islamdebatte

Wanderausstellung für Jugendliche und Interessierte

05. – 17. September 2021

Ort: Raum „erinnern & erhalten“,  Eintritt frei

„Was‘ los, Deutschland!?“ ist mehr als eine Auseinandersetzung zu einem der meistdiskutierten Themen unserer Zeit: Die Ausstellung informiert, interveniert und fordert zur selbständigen Reflexion auf. Sie soll junge Menschen darin unterstützen, populistischen und menschenverachtenden Meinungen und Ideologien entgegenzutreten und die Welt in ihrer Komplexität wahrzunehmen. Gleichzeitig wird zum Nachdenken über gesellschaftliche Fragen angeregt, wobei die zentrale Frage lautet: „Wie wollen wir in dieser Gesellschaft leben?“

Der Kern der Wanderausstellung kann als eingefrorenes Theaterstück beschrieben werden, kombiniert mit einer systemischen Strukturaufstellung. Besucher*innen bewegen sich durch eine multimediale Szenerie von 27 lebensgroßen Figuren in 12 Szenen, die jeweils für sich, aber auch im Zusammenhang stehen. Über Lautsprecher kommunizieren die Figuren miteinander und über Kopfhörer sind ihre Gedanken zu hören.

Die Besucher*innen sind in der Ausstellung auf diese Weise ständig aufgefordert, sich mit den Protagonist*innen der Szenen auseinanderzusetzen. Dies wird durch einige Videoformate unterstützt, die die Zuschauenden direkt ansprechen.

Mit Betreten der Ausstellung tauchen die Besucher*innen in die Welt der bekannten muslimischen Comic-Zeichnerin Soufeina Hamed (tuffix) ein, die mit ihrem Stil den Figuren ein Gesicht und der Szenerie ihren Charakter gibt. Die Alltagsszenen stellen Erfahrungen und Begegnungen junger Menschen in Deutschland dar – muslimisch oder nicht. So eröffnet sich ein vielschichtiger Erfahrungshorizont, in dem verschiedene Aspekte rund um die Themen Islam, antimuslimischer Rassismus und Islamismus verhandelt werden.

Vertieft werden die Themen der Szenen durch Texte direkt an den Stationen, durch eine Wissensstation im Zentrum der Ausstellung sowie durch zwei interaktive Spielstationen. Auch eigene Erfahrungen mit Diskriminierung haben dabei ihren Platz.

In dieser multimedialen und interaktiven Umgebung finden die Jugendlichen/Besucher*innen Impulse zur Reflexion rund um den deutschen Islamdiskurs, so zum Beispiel zu Zivilcourage, Antisemitismus oder kritischer Medienrezeption.

„Was´ los, Deutschland!?“ wurde von der CD-Kaserne Celle entwickelt und realisiert. An der interdisziplinären Ausstellungsentwicklung waren Islamwissenschaftler*innen, Kulturanthropologen*innen, Jugendmarketing-Spezialist*innen, Theaterschauspieler*innen, Kulturwissenschaftler*innen und Systemische Fachleute ebenso beteiligt wie Mitglieder des muslimischen, satirischen YouTube-Formates „Datteltäter“ und des Theaterkollektivs „Markus und Markus“.

Finanziert wurde die Entwicklung der Ausstellung „Was‘ los, Deutschland!?“ durch das Landesdemokratiezentrum am Landespräventionsrat im Niedersächsischen Justizministerium mit Mittel aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) sowie durch die Stiftung Niedersachsen, das Niedersächsische Kultusministerium und die Sparkasse Celle.

Hinweis: Gruppen und Schulklassen müssen ihren Besuch im Vorfeld anmelden, dies können Sie per E-Mail an buchungen {at} museumlueneburg.de oder telefonisch unter 04131 72065-80. Für Schulklassen gibt zusätzliche Zeitfenster außerhalb der regulären Öffnungszeiten: Mo 8 bis 18 Uhr, Di bis Fr, 8 bis 11 Uhr.
Ein Besuch der Ausstellung eignet sich für Klassen der Stufen 9 bis 12 der weiterführenden Schulen, sowie Jugendgruppen verschiedener Verbände wie beispielsweise Feuerwehr, THW, Sportvereine, Jugendtreffs o.ä.

Weitere Informationen zur Ausstellung: www.waslosdeutschland.info
Dort findet sich auch ein Info-Folder zur Ausstellung.

Begleitprogramm

So., 05.09.21, 18 Uhr  |  Vernissage

Was‘ los, Lüneburg!? Ein Einstieg in die Islamdebatte

Vernissage mit Podiumsdiskussion „Was wir voneinander wissen und wie wir mit- und übereinander reden“

Als Gäste auf dem Podium: Christine Schmid (Leitende Superintendentin des Kirchenkreises Lüneburg), Holger Petruschke (Schulfachlicher Dezernent Soziale Arbeit und Bildungsregionen, Regionales Landesamt für Schule und Bildung), Suzanne Elmahalawi (MigrantenElternNetzwerk Lüneburg und Delegierte im Gemeinsamen Integrationsbeirat von Hansestadt und Landkreis Lüneburg), Jamn Almrbd (Schüler, 11. Jahrgang, BBS 2)

Moderation: Dr. Daniela Gottschlich, diversu e. V.

Ort: Marcus-Heinemann-Saal (Eingang Wandrahmstraße 10),  Teilnahme: kostenfrei,
Anmeldung erforderlich:  buchungen {at} museumlueneburg.de | Tel. 04131 72065-80

Mi., 08.09.21, 18–20:30 Uhr  |  Training

Diversity-Training

Helga Gundlach

Veranstalter: VHS REGION Lüneburg

Ort: Museum Lüneburg, Raum m,  Teilnahme kostenfrei, Anmeldung:  info {at} vhslg.de

Do., 09.09.21, 17 Uhr  |  Vortrag und Diskussion

Sport(unterricht) und Islam

Referentinnen: Behnaz Bleimehl und Karin Meißner (Antidiskriminierungsforum Saar)
Veranstalter: Antidiskriminierungsnetzwerk Lüneburg diversu e. V.

Online und als Präsenzveranstaltung im Museum Lüneburg, Eingang Willy-Brandt-Straße 1

Ort: Museum Lüneburg, Raum m,  Teilnahme kostenfrei, Anmeldung über das Antidiskriminierungsnetzwerk Lüneburg diversu e. V.: antidiskriminierung {at} diversu.org

Neben den oben genannten gibt es Veranstaltungen an der VHS und am BIB sowie für Fachpublikum: Flyer zur Ausstellung(1,3 MB)

Weitere Informationen zu den Beteiligten:

Das Konzeptionsteam der Ausstellung besteht aus dem Projektleiter, Kai Thomsen (CD-Kaserne), Viola Schmidt (Kulturanthropologin), Jannik Veenhuis (Islamwissenschaftler) und Stefanie Fritzsche (CD-Kaserne). Dieses Team wurde während der 1,5-jährigen Konzeption und Umsetzung der Ausstellung von zahlreichen Beteiligten unterstützt, beraten usw.

Unter anderem von einer Steuerungsgruppe, die bereits seit Beginn der Konzeption eingebunden ist. In der Steuerungsgruppe unter der Leitung von Dr. Menno Preuschaft sind das niedersächsische Landesdemokratiezentrum als Initiator der Ausstellung sowie das Niedersächsische Kultusministerium und die Landeszentrale für politische Bildung vertreten. Seit 2019 wird diese Gruppe durch eine Vertreterin der Stiftung Niedersachsen ergänzt.

In der Entwicklungsphase der Ausstellung waren die Spieleentwickler Eva Felder aus Leipzig und Willy Dumaz aus Halle an der Konzeption beteiligt.

Künstlerische Kooperationspartner_innen:

tuffix (Soufeina Hamed) - Betritt man die Ausstellung, so begibt man sich in die Welt von tuffix. Alle Figuren und Kulissen wurden von der Künstlerin für die Ausstellung gezeichnet. Als renommierte Zeichnerin veröffentlicht sich regelmäßig Comics und Cartoons, die sich meist auf die Themen: Identität, Rassismus und Islamophobie beziehen. Als interkulturelle Psychologin hat sie zudem einen anderen Blick auf diese Ausstellung und deren Wahrnehmungsebenen.

„Die Datteltäter“ sind eine erfolgreiche YouTube-Gruppe, die aus muslimischer Perspektive kulturelle Klischees aufs Korn nimmt. Oft richten sich die Satiriker mit ihren Videos gegen Islamisten und Rechtsradikale. Die Datteltäter wurden bereits mehrfach ausgezeichnet u.a. mit dem Grimme Online Award. Im Rahmen der Ausstellung sind die Datteltäter an den Figuren und der Dialog-Entwicklung beteiligt. Außerdem werden einige ihrer Videos innerhalb der Ausstellung gezeigt. Vom Team der Datteltäter sind beteiligt: Younes Al-Amayra, Fiete Aleksander, Marcel Sonneck, Said Haider, Nour-El-Houda Khelifi, Toya Zurkuhlen und Esra Karakaya.

Markus&Markus ist ein Theaterkollektiv aus Hildesheim, das seit 2011 mit politischem Theater auf sich aufmerksam macht. In den Inszenierungen der Gruppe lösen sich oft die Grenzen zwischen Fiktion und Realität auf. Seit 2016 erhalten sie die Konzeptionsförderung des Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Im Sommersemester 2017 hatten sie einen Lehrauftrag an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig inne. Ihr neuestes Stück ist ein Stück über den Islam, hier setzte sich das Theaterkollektiv auf der Suche nach Gemeinsamkeiten zwischen den Religionen intensiv mit der Thematik auseinander. Im Rahmen der Ausstellung haben Markus & Markus die Figuren und Dialoge mitentwickeln.

Jens Eckhoff ist Multiinstrumentalist, Songwriter und Musikproduzent. Er ist Mitbegründer der Band „Wir sind Helden“, bei der er für Keyboards und Gitarren zuständig war und Hits wie „Guten Tag“, „Gekommen um zu bleiben“ und „Denkmal“ komponiert hat. Die Band hat 4 Studioalben veröffentlicht, erhielt etliche Auszeichnungen (u.a. 5 Echos und mehrere 1Live Kronen) Eckhoff betreibt sein eigenes Tonstudio in Hannover, wo er Songs und Alben für so unterschiedliche Künstler wie Bela B., Veronica Ferres oder Gisbert zu Knyphausen produziert. Eckhoff ist Preisträger des Praetorius Musikpreises Niedersachsen. Im Rahmen der Ausstellung obliegt Jens Eckhoff die künstlerische Konzeption der Multimediainhalte.

Das Schlosstheater Celle & der Jugendclub des Schlosstheaters unterstützt das Projekt mit Schauspieler*innen, die den verschiedenen Figuren ihre Stimmen leihen und diese so zum Leben erwecken.

Mit Werkhaus wurde auch im Bau der Ausstellung ein nachhaltiger und beständiger Partner gefunden. Die niedersächsische Firma blickt auf jahrelange Messe- und Ausstellungsbauerfahrung zurück und ermöglicht durch ihr einmaliges Stecksystem einen leichten, dennoch stabilen Aufbau der Ausstellung, die sich so bundesweit an die verschiedenen Anforderungen er Ausstellungsorte anpassen lässt.

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