13 Mal virtuelle Realität im Museum

Am 25.08.2022 war der offizielle Starttermin für das VR-Angebot in den Netzwerkmuseen. Ab sofort kann man dieses besondere Erlebnis in vielen Museen zwischen Elbe und Heide entdecken.

Seit Februar 2022 kann man im Museum Lüneburg in die virtuelle Realität (VR) abtauchen und in sechs Themenwelten den Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Natur auf die Spur kommen. Ab sofort sind die VR-Brillen mit diesem immersiven Erlebnis auch in zahlreichen Museen zwischen Elbe und Heide verfügbar. An den Start gehen das Archäologische Museum Oldendorf, das Archäologische Zentrum Hitzacker, das Biosphaerium Elbtalaue – Schloss Bleckede, das Deutsche Ameisen-Erlebnis-Zentrum Ehrhorn, das Elbschifffahrtsmuseum Lauenburg, das Fischereimuseum Hohnstorf, das Freilichtmuseum am Kiekeberg, das Museum Hitzacker, das Museum im Marstall in Winsen und das Walderlebnis Ehrhorn. Im Herbst kommen außerdem das Archezentrum Amt Neuhaus und das Gildehaus Bardowick hinzu.

In Trickfilmen, realen 360°-Videos und Bildern kann man der Feuerwehr beim Hochwasserschutz in Hitzacker über die Schulter schauen, Neandertaler beim Abwehren eines Mammutangriffs beobachten, einer Fischerfamilie im 19. Jahrhundert beim Essen zusehen, erleben, was ein Harvester kann, mitten in einem Ameisenhaufen landen oder sich Nase an Nase mit einem Bunten Bentheimer Schwein wiederfinden. Mit der VR-Brille können die Museumsbesucherinnen und -besucher in Minuten durch Jahrtausende reisen und dabei Orte und Situationen aus nächster Nähe entdecken. Die Technik der VR-Brille vermittelt das Gefühl, mittendrin zu sein.

Abtauchen in … … die virtuelle Realität … in vielen Museen

Drei Jahre lang haben die 13 Museen unter Federführung des Museum Lüneburg gemeinsam mit den Entwicklern der Wuppertaler Firma twinC an der VR-App gearbeitet. Das Projekt ist durch die Zusammenarbeit des Museumsnetzwerks im Raum Lüneburg entstanden, das der Landkreis Lüneburg gemeinsam mit dem Museum Lüneburg 2014 initiiert hat, von dem aber auch angrenzende Landkreise mit ihren Museen profitieren. Landrat Jens Böther, der zum Start des VR-Angebots in den Netzwerkmuseen ins Biosphaerium nach Bleckede gekommen ist, freut sich über dieses innovative Angebot: „Die Digitalisierung hat für uns höchste Priorität und dabei kommt der digitalen Vermittlung von Wissen ein besonders hoher Stellenwert zu. Über das Medium VR können auch komplexe Zusammenhänge greifbar und spannend dargestellt werden – das macht die Geschichte unserer Region lebendig!“ Trotz der ganz unterschiedlichen Schwerpunkte der Museen ist es gelungen über gemeinsame Themen und Exponate ein gemeinsames Angebot zu schaffen, bei dem sich alle Häuser wiederfinden. „Wir sind die ersten Museen in Niedersachsen, die ihren Gästen ein VR-Erlebnis bieten und unser Projekt ist bislang absolut einmalig in der deutschen Museumslandschaft“, betont Prof. Dr. Heike Düselder, Direktorin des Museum Lüneburg und Projektleiterin. „Alleine hätte keines der zum Teil ehrenamtlich geführten Museen ein solches Angebot umsetzen können.“ Das VR-Angebot soll sowohl Museumsgäste aus der Region aber auch Touristen und Touristinnen für die Geschichte und die dahintersteckenden Geschichten begeistern. „Das Angebot ersetzt allerdings nicht den Ausstellungsbesuch, sondern macht neugierig auf die Vielfalt der Geschichten, die unsere Kulturlandschaft bietet“, fügt Melanie Meyer, Koordinatorin des Museumsnetzwerks im Raum Lüneburg, hinzu.

Gruppenfoto: Vertreter*innen der Netzwerkmuseen und dem Landrat Jens Böther
Vertreter*innen der Netzwerkmuseen freuen sich mit Jens Böther (Landrat Landkreis Lüneburg/ hinten Mitte), Heike Düselder (Projektleitung VR, Leiterin Museum Lüneburg/ grünes Kleid) und Melanie Meyer (Koordinatorin des Museumsnetzwerks/ links), dass das Virtual Reality Angebot in ihren Häusern an den Start geht  (Foto: Dörthe Grimm, Biosphaerium Elbtalaue)

Die VR-Brillen bieten in allen 13 Museen das gleiche Angebot. Die Nutzung ist im Rahmen des Museumsbesuchs kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Das Projekt ist aktuell für den Smart Hero Award nominiert, für den man noch bis 09. September 2022 unter www.smart-hero-award.de/voting abstimmen kann. 2020 war das Projekt für den Niedersächsischen Innovationspreis nominiert. Gefördert wurde das Projekt „Virtual Reality – Digitaler Wandel in mittleren und kleinen Museen“ mit 311.000 Euro mit EU-Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Das deckte rund 60 Prozent der Gesamtkosten. Mit einem Eigenanteil von 40 Prozent in Form von Personalmitteln brachte sich das Museum Lüneburg als federführende Institution in die Finanzierung ein: Fünf Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus dem Haus erarbeiteten das Konzept gemeinsam mit der Wuppertaler Firma twinC, Spezialisten für innovatives Lernen. Der Landkreis Lüneburg, der die Stelle der Netzwerkkoordinatorin finanziert, erweiterte die Stelle speziell für die Umsetzung des VR-Projekts. Eine Anschubfinanzierung vor Beginn des Projektes stellte die Lüneburger Firma dbl marwitz Miettextilien zur Verfügung. Dank der Volksbank Lüneburger Heide und der VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken können die „Zeitreisenden“ in sieben Museen in eiförmigen Sesseln gemütlich und geschützt in die virtuelle Realität abtauchen.

Die Themenwelten:

Dabei sind:

Download:  Flyer zum Virtual Reality Projekt(370 KB)

Weitere Informationen zum Museumsnetzwerk im Raum Lüneburg: Zu diesem Netzwerk der Museen und Sammlungen gehören mehr als 30 Standorte. Das Museum Lüneburg mit Koordinatorin Melanie Meyer fungiert als Dach des Zusammenschlusses und organisiert die gemeinsamen Projekte. Die Zusammenarbeit soll vor allem die kleinen, meist ehrenamtlich geführten Häuser in ihrer Tätigkeit unterstützen. Ziel ist es, die Bekanntheit der Häuser zu erhöhen, das kulturelle Erbe für die Zukunft zu bewahren und langfristig die Besucherzahlen zu erhöhen.

Siehe auch: Virtual Reality in der Museumslandschaft Lüneburg
Und… noch bis 09.09.22: Machen Sie uns mit Ihrer Stimme zum Smart Hero!

Übersicht Mitteilungen