Provenienzforschung am Museum Lüneburg

Ein Werkstattbericht – von Anneke de Rudder

Vortrags­reihe des Museums­vereins für das Fürsten­tum Lüneburg

In der Washingtoner Erklärung von 1998 verpflich­tete sich die Bundes­republik, in Museen und anderen Institu­tionen nach Kultur­gütern zu forschen, die in der NS-Zeit verfol­gungs­bedingt entzogen wurden. Seit 2014 wird auch im Museum Lüneburg gezielt nach NS-Raubkunst gesucht. Die Histori­kerin Anneke de Rudder ist, gefördert von der Berliner Arbeits­stelle für Provenienz­forschung, eigens mit dieser Aufgabe betraut.

Familie Heinemann
Familienbild: Marcus Heinemann und Kinder, ca. 1884
Wilhelm Reinecke
Wilhelm Reinecke (nach 1945)

In ihrem Vortrag berichtet Anneke de Rudder von ihren Recherchen zu einzelnen Erwer­bungen des Museums aus der NS-Zeit und aus späteren Jahr­zehnten. Die Suche nach den recht­mäßigen Eigen­tümern wird dabei genauso beleuchtet wie die Fragen nach Akteuren und Opfern der Juden­verfolgung in Lüneburg. Im Mittel­punkt stehen die Erwer­bungen von 1940 aus dem Nachlass Marcus Heine­manns, einem alten Freund und Förderer des Museums.

Inwieweit profitierte Museums­direktor Wilhelm Reinecke von der Juden­verfolgung, welche Rolle spielte er beim legali­sierten Raub der National­sozialisten? Und was geschah mit Marcus Heine­manns Nachfahren?

Eintritt: 4 €, für Mitglieder des Museumsvereins kostenlos.
Zeit: Mittwoch, 22. April 2015, 19:30 Uhr
Ort: Foyer des Museum Lüneburg (Neubau)

Fensterbilder
Fensterbilder aus dem Nachlass von Henry Heinemann

Provenienzforschung am Museum Lüneburg
Truhenschauseite aus dem Nachlass Marcus Heinemann

LZ-Artikel, 25.04.2015, S. 24, Puzzle-Arbeit mit fehlenden Teilen – Vortrag der Historikerin Anneke de Rudder ...(250 KB)
LZ-Artikel, 20.02.2015, S. 12, Zusammensetzen eines Puzzles – Anneke de Rudder erforscht die Raubkunst ...(155 KB)
LZ-Artikel, 28.12.2013, S. 21, Wege zur Wahrheit – Das Museum erforscht Nazi-Raubkunst(133 KB)

News-Archiv 2015