
Geistesblitz und Sonnenstrahl
Carl Friedrich Gauß und die Königlich Hannoversche Landesvermessung
11. Juni bis 10. September 2023
Vor gut 200 Jahren begannen die Arbeiten zur Vermessung des Königreichs Hannover (1821–1844). Das wegweisende Projekt stand unter der Leitung des berühmten Universalwissenschaftlers Carl Friedrich Gauß (1777–1855). Gauß verbesserte die Dreiecksmessung (Triangulation) einerseits durch die Anwedung neuer mathematischer Methoden, andererseits durch die Erfindung des Heliotrops als neuem technischen Instrument. Mit Hilfe einer Spiegelvorrichtung konnte dabei das Sonnenlicht als Signalgeber bei Winkelmessungen zwischen weit entfernten Vermessungspunkten genutzt werden konnte. Der Geistesblitz zu dieser Erfindung hatte Gauß in Lüneburg getroffen, als er 1818 erstmals Beobachtungen auf dem Turm von St. Michaelis durchführte. Vom 11. bis zum 24. Juni 1823 führte Gauß weitere Messungen auf dem Lüneburger Michaelisturm durch. Sein Sohn Joseph ergänzte die Daten bei einem Aufenthalt im Jahr 1830.

Die Ausstellung zeigt, mit welchen Methoden Carl Friedrich Gauß die Vermessungen durchführte, welche Instrumente dabei zum Einsatz kamen und wie er und seine Mitarbeiter Schwierigkeiten bei der Umsetzung lösten. Mittels einer 360° VR-Brille kann der Besucher den Standpunkt von Gauß auf dem Turm von St. Michaelis einnehmen oder virtuell zum Tischgenossen des Gelehrten in einem Lüneburger Gasthaus werden.
Ort: Museum Lüneburg | Museumseintritt für Erwachsene, Kinder und Jugendliche (unter 18 Jahren) haben freien Eintritt
Zum Download: Flyer zur Ausstellung (2,05 MB)

Begleitprogramm
- So., 11.06.23 | 11:30 Uhr | Ausstellungseröffnung
Geistesblitz und Sonnenstrahl
Carl Friedrich Gauß und die Königlich Hannoversche Landvermessung
Bei einer Messung im Turm von St. Michaelis hatte der berühmte Mathematiker Carl Friedrich Gauß im Jahr 1818 einen Geistesblitz. Eine fehlgeschlagene Messung durch reflektierendes Sonnenlicht führte ihn zu einer genialen Idee. Er erfand ein Instrument, das das Sonnenlicht über lange Strecken gezielt zu einem eingestellten Punkt reflektieren konnte. Der Heliotrop verbesserte und revolutionierte die Landesvermessung weltweit.
Ablauf der Eröffnungsfeier
Begrüßung: Prof. Dr. Heike Düselder, Direktorin Museum Lüneburg
Grußwort der Hansestadt Lüneburg: Bürgermeisterin Christel John
Einführung: André Sieland, Dipl. Ing., Fachgebietsleiter Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen
Zum Konzept der Ausstellung: Dr. Ulfert Tschirner, Kurator Museum Lüneburg
Anschließend: Sektempfang im Café Luna und Möglichkeit zum Besuch der AusstellungOrt: Museumsfoyer | Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich
- Mi., 21.06.23 | 19:30 Uhr | Vortrag
Carl Friedrich Gauß und Heinrich Christian Schumacher: Die Vermessung des Nordens
Prof. Dr. Martin Krieger (Kiel)
Vortrag in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Dänischen Gesellschaft, Sektion LüneburgOrt: Marcus-Heinemann-Saal, Eingang Wandrahmstraße
- So., 09.07.23 | 15 Uhr | Sonntagsgeschichte
Geistesblitz und Sonnenstrahl – Themenführung durch die Sonderausstellung
Dipl.-Ing. André Sieland, Landesvermessung und Geobasisinformation, Hannover
Kosten: Museumseintritt (Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren frei)
Treffpunkt: Museumsfoyer | keine Anmeldung erforderlich
- So., 23.07.23 | 15 Uhr | Sonntagsgeschichte
Vom Heliotrop zum Satelliten – 200 Jahre Vermessungsgeschichte im Raum Lüneburg
Vermess.-Ing. Jürgen Stehr
Kosten: Museumseintritt (Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren frei)
Treffpunkt: Museumsfoyer | keine Anmeldung erforderlich
- Do., 03.08.23 | 19:30 Uhr | Vortrag
Überraschendes und Unbekanntes aus den Correspondenzen der Königlich Hannoverschen Landesvermessung
Dipl.-Ing. André Sieland, Landesvermessung und Geobasisinformation, Hannover
Ort: Marcus-Heinemann-Saal, Eingang Wandrahmstraße
- Di., 15.08.23 | Sa., 02.09.23 | jeweils 14–16 Uhr
Workshop für Kinder von 9 bis 12 Jahren -
An zwei Terminen wird dieser jeweils 2-stündige Workshop angeboten:
Ellenlange Füße – Von historischen Maßen und vom Messen
In diesem Workshop dreht sich alles um Maße und ums Messen – früher und heute. Wo haben sich Maße an meinem Körper versteckt, die ich immer bei mir trage? Vor welcher Herausforderung stand ein Kaufmann, der auf einem mittelalterlichen Markt Tuch abmessen wollte? Wir gehen diesen Fragen auf den Grund und erfahren, wie man die Höhe von Bäumen, Häusern und Kirchen bestimmen kann. Dafür bauen wir einen einfachen Höhenmesser der alten Griechen nach. Los geht die Vermessung unserer Welt!
Ort: Museum Lüneburg | Teilnahmebeitrag: 5 € für Kinder
Anmeldung erforderlich: buchungen{at}museumlueneburg.de | 04131 72065-80