Gipskristallstufe

Gipskristall, Lüneburger Kalkberg

Bezeichnung: Gipskristallstufe
Inventarnummer: 01.01214
Fundort: Kalkberg, Lüneburg
Maße: 12,5 x 11,9 x 7,1 cm

Farblose, prismatische und tafelige Gipskristalle auf rotem, körnigem Gipsstein. Die Gipskristalle sind regellos miteinander verwachsen und wenige Millimeter bis 8 cm lang. Die blassrote Färbung des Gipssteins ist durch geringe Beimengungen von Hämatit (Eisenoxid, Fe2O3) verursacht.

Gipsspat oder Gips, chemische Bezeichnung Calciumsulfat (CaSO4·2H2O), besitzt eine gute Spaltbarkeit, daher der Name „Spat”. Im Allgemeinen ist Gips farblos oder weiß. Er kann aber auch eine rötliche, gelbliche, graue oder braune Farbe annehmen. Die Härte ist gering, so dass er sich mit dem Fingernagel ritzen lässt.

Gipsspat ist ein weltweit häufig vorkommendes Mineral. Auch am Lüneburger Kalkberg, wo er gesteinsbildend und in Form von schönen Kristallen auftritt, sind viele Stufen und Einzelminerale gefunden worden. Der größte bekannte Gipsspat vom Kalkberg mit einer Länge von ca. 43 cm befindet sich ebenfalls in der Sammlung des Museum Lüneburgs.

Die Bildung der Gipsspäte vom Kalkberg erfolgte in Hohlräumen des Gipssteins unter dem Einfluss von Grund- und Oberflächenwässern – zeitlich einzuordnen in das Pleistozän (2,5 Mio. Jahre bis 10.000 v. Chr.), geologisch gesehen also eine sehr junge Bildung.

(Rolf Erbguth)

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