Lüneburger Reformations-Gedenken 2017/18

Neuerscheinung: Vorträge des Museumsvereins im Rahmen des Reformations-Gedenkens

1517: Reformation – ein (welt-)historisches Geschehen, das auch 500 Jahre danach besonders in Deutschland in so gut wie allen Medien, bei zahlreichen Veranstaltungen, Vorträgen und Ausstellungen einen Widerhall fand, der zum Teil unerwartet groß war.

Stadtansicht von Lüneburg
Stadtansicht Lüneburgs, Ausschnitt aus Altarflügel von Hans Bornemann, St. Nikolai in Lüneburg

Auch in Lüneburg äußerte sich das Reformations-Gedenken: Bereits 2016 machte sich Kloster Lüne mit einer Reihe bestbesuchter Vorträge, Ausstellungen und Konzerte auf den Weg. Im März 2017 widmete sich das ökumenisch angelegte Theologische Forum, ein Arbeitskreis christlicher Kirchen und der Volkshochschule, der kirchlichen und kulturellen Entwicklung in unserer Region. Von April bis November 2017 schloss sich der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Lüneburg mit zahlreichen Veranstaltungen an.

Auch das Museum Lüneburg suchte mit der Sonderausstellung Mutatio religionis den Dialog über einen prägenden Abschnitt der Stadtgeschichte. Das Motto der Spurensuche ließ die Vermischung religiöser und politischer Interessen sichtbar werden, die eben auch das Zeitalter der Reformation kennzeichnete. Der Museumsverein steuerte im Winter 2017/18 ein Begleitprogramm mit Vorträgen bei, das in der jetzt erschienenen Broschüre gedruckt vorliegt: zahlreiche Fotos – insbesondere von St.  Johannis – illustrieren die Lektüre.

Die Vorträge verdeutlichen den Spannungsbogen zwischen örtlichem Geschehen und überregionaler Bedeutung der Reformation. Der Historiker Dr. Uwe Plath erinnert an die Einführung der Reformation in Bardowick und Lüneburg. Dr. Christoph Wiesenfeldt, vormals Superintendent in Lüneburg, zeigt die Veränderungen und Umgestaltungen der Ratskirche St. Johannis im Zuge der Reformation und ganz besonders in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Dr. Wolfgang Schellmann, Diplom-Ingenieur und Wirtschaftsfachmann, legt seinen Akzent auf die „Bildungsoffensive” der Reformation, die weitreichende Konsequenzen für Mann und Frau weit außerhalb von Klerus und Adel haben sollte. Der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Peter Maser schließlich fragt in einem kritischen Rückblick auf fünf Jahrhundertjubiläen der Reformation, in wieweit sie alle zeitbedingt begangen wurden; so ist z. B. die Frage nach der (jüdisch-) christlichen Prägung unserer Gesellschaft in unseren Tagen offensichtlich – auch politisch – wieder hochaktuell.

Die ansehnlich gestaltete Broschüre (94 Seiten; ISBN 978-3-922616-26-9) ist für 9,00 € im Museumsshop und im Lüneburger Buchhandel erhältlich.

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News-Archiv 2018