Die vergessenen Frauen des Widerstands

Frauke Geyken

Lesung mit der Historikerin Frauke Geyken und eine Schülerausstellung der IGS Lüneburg

Sonntag, 20. Juli 2014, Beginn 11:30 Uhr,
im Museum Lüneburg, Eingang Wandrahmstraße

Der Widerstand von Frauen ist ein Kapitel, dem nach wie vor nur wenig Auf­merk­sam­keit gewid­met wird. Frauke Geyken stellt in Ihrem Buch „Wir standen nicht abseits” sieben Frauen vor, die jeweils eine Wider­stands­gruppe reprä­sen­tieren. Sie richtet ihr Augen­merk auf die Rolle und die Bedeu­tung der Frauen für den Wider­stand. Durch die Art der Dar­stel­lung, die sich auf aus­sage­kräf­tige Knoten­punkte kon­zen­triert und dort die Frauen, wo immer es geht, mit­ein­ander in Bezie­hung setzt, gewinnen die Ein­zelnen schärfere Konturen, als dies in einer Anein­ander­reihung von sieben Einzel­bio­graphien möglich wäre. Dabei bleibt die Autorin nicht, wie sonst üblich, im Jahr 1945 stehen, sondern erforscht die Bio­graphie der Über­leben­den nach 1945 ebenso wie das erstaun­lich unter­schied­liche Nach­leben der hinge­richteten Sophie Scholl und der Cato Bontjes van Beek. Dies ermöglicht erhellende Ein­blicke in die Men­tali­täts­geschichte der Bundes­repu­blik, in der die Wider­stands­kämpfer von Landes­ver­rätern zu Helden wurden.

Frauke Geyken ist promovierte Historikerin und hat lange an der Universität Göttingen gelehrt. Sie arbeitet als Publi­zistin und selb­ständige Histo­rikerin. 2011 hat sie eine viel­beach­tete Bio­graphie zu Freya von Moltke vorgelegt.

Die Lesung umrahmt eine Ausstellung der IGS Lüneburg in Kaltenmoor zum Thema Widerstand im Nationalsozialismus. Die Schüle­rinnen und Schüler des 9. Jahr­gangs dokumen­tieren die Bio­gra­phien der Wider­stands­kämpfer, nach denen die die Schule umgebenden Straßen benannt sind: Graf Schenk von Stauffenberg, Erwin von Witz­leben, Julius Leber und Graf von Moltke gehören dazu, aber auch der Lüne­burger „Arbei­ter­sport­ler” Hermann Niemann, für den die Freie Sport­ver­eini­gung Lüne­burg (FSV) 1949 einen Gedenk­stein auf dem Sport­platz am Pulver­weg aufge­stellt hat.

Zum Abschluss der Veranstaltung besucht uns im Rahmen des Landesposaunenfestes am 19./20. Juli 2014 (www.landesposaunenfest.de) der Jugend-Posaunenchor für eine musikalische Einlage.

Nach Widerstandskämpfern benannte Straßen in Kaltenmoor (Fotos: J. Hinrichs)

Siehe auch: Texte und Musik zum Kriegsende, Eine Veranstaltung von Schülerinnen und Schülern der IGS

News-Archiv 2014